Am 07.07.2020 wurde in der Gemeinderatssitzung von den zuständigen Mitarbeitern aus dem Landratsamt mitgeteilt, dass die Familienstation West (seit 2016 in Dinkelscherben) ab September 2020 nach Zusmarshausen umziehen wird. Dies kam für die Gemeindeverwaltung/ -räte überraschend, da der Markt Dinkelscherben erst kurz vorher darüber informiert wurde.

Nichts desto trotz hat das LRA angeboten, weiterhin ein Angebot in Dinkelscherben anzubieten, dass ca. 6 Stunden umfasst.

Die Gemeinderäte der Grünen sind der Auffassung, dass wir in Dinkelscherben ein solches Angebot weiterhin anbieten sollten. Per Mail wurde im Vorhinein zur Sitzung des Ausschusses für Soziales, Kultur, freiwillige Leistungen und Bürgerbeteiligung am 20.10.2020 gebeten, den Tagesordnungspunkt „Konsequenzen aus dem Umzug der Familienstation“ mit aufzunehmen.

In der Sitzung wurde dann folgender Beschlussvorschlag mündlich verlesen:

„Der Ausschuss für Soziales, Kultur, freiwillige Leistungen und Bürgerbeteiligung beschließt, dass die Gemeinde die Kosten der Familienstation für ein Angebot von bis zu 6 Std./ Woche zu übernehmen. Des Weiteren stellt der Markt Dinkelscherben die Räumlichkeiten inklusive Reinigung hierfür unentgeltlich zur Verfügung. Sollte in Zukunft in der Gemeinde Dinkelscherben ein Betreuungsbedarf ermittelt werden, der über die beschlossenen 6 Std/Woche hinausgeht, wird eine Ausweitung der Kostenübernahme erneut zeitnah diskutiert.“

Begründungen:

• Nachfrage in Dinkelscherben war und ist da
• Mobilität der Betroffenen ist zu sehr eingeschränkt, als dass diese nach Zusmarshausen fahren könnten
• Das Angebot sollte nicht abrupt wegbrechen (dauert, bis ein Netzwerk Ehrenamtlicher aufgebaut ist)
• Ein professionelles Angebot einer Familienstation kann durch Freiwillige unterstützt aber nicht ersetzt werden
• Die Familienstation hat eine etablierte Interaktion mit offiziellen Stellen wie Jugendamt und Arbeitsamt – dies ist für eine ganzheitliche Betreuung von Familien in Not essentiell
• Das LRA wollte bereits Ende Juni ein Signal haben, ob weiterhin ein Angebot in Dinkelscherben erwünscht ist

Da sich die Stimmung einer Großzahl der Gremienmitglieder gegenüber der Familienstation seit dem Bekanntwerden des Wegzugs als eher kritisch darstellte, stellte sich der Beschlussvorschlag als nicht mehrheitsfähig dar. Beschlossen wurde stattdessen folgendes:

 „Der Ausschuss für Soziales, Kultur, freiwillige Leistungen und Bürgerbeteiligung beauftragt die Gemeindeverwaltung, ein Schreiben an das LRA (Jugend- und Sozialamt) zu verfassen, um der Gemeinde ein Angebot über die Einrichtung einer Außenstelle der Familienstation zu unterbreiten.“

Nach einer Vielzahl weiterer Gespräche konnte die Familienstation mit vorerst 4 Stunden wieder bei uns etabliert werden und bietet seit Herbst 2021 ein Angebot in den Räumen der evangelischen Kirche an. Die Kosten trägt zum Großteil der Markt Dinkelscherben.

Weitere Informationen über die Familienstation sind in den Niederschriften folgender Sitzungen nachzulesen:

–       07.07.2020 (Gemeinderat)

–       20.10.2020 (Ausschuss für Soziales)

–       09.03.2021 (Ausschuss für Soziales)

–       21.09.2021 (Ausschuss für Soziales)

–       16.11.2021 (Ausschuss für Soziales)

Wir haben vor, der Familienstation (wie dem Wirtschaftsförderverein Reischenau e.V. auch) eine Möglichkeit zu geben, in der letzten Sitzung jeden Jahres des Ausschusses für Soziales, Kultur, freiwillige Leistungen und Bürgerbeteiligung einen Jahres-/ Tätigkeitsbericht abzugeben. Dadurch soll die Bekanntheit gestärkt werden und alle Gemeinderäte Informationen über die wichtige Arbeit der Familienstation erhalten.

Beschluss: Der Ausschuss für Soziales, Kultur, freiwillige Leistungen und Bürgerbeteiligung beauftragt die Gemeindeverwaltung,ein Schreiben an das LRA (Jugend-und Sozialamt) zu verfassen, um der Gemeinde ein Angebot über die Einrichtung einer Außenstelle der Familienstation West zu unterbreiten.